Kurzer Blick in die Geschichte


1980 wurden im Preisdorftal zwischen Wingeshausen, Aue und Berghausen die Grundmauern einer Wallfahrtskirche freigelegt, die von Wingeshausen aus betreut wurde.

Der erste Berleburger Chronist Georg Cornelius schrieb, dass diese bereits 1488 wüst war, aufgrund von Fehden und Raubzügen in jener Zeit, in jener Gegend. Währenddessen sei die damalige Kirche in Wingeshausen als Wehrkirche ein Zufluchtsort für die Bevölkerung gewesen.

Das heutige Wingeshäuser Gotteshaus ist als spätromanische Hallenkirche wohl Mitte des 13. Jahrhunderts entstanden. Eine erste urkundliche Erwähnung des Ortes gibt es aus dem Jahr 1332, aufgrund eines Streits mit zwei Adligen aus Oberhundem. Noch mehr über die Wingeshäuser Kirchengemeinde kann man in dem von Johannes Burkardt, Andreas Kroh und Ulf Lückel herausgegebenen Buch „Die Kirchen des Kirchenkreises Wittgenstein in Wort und Bild“ finden, den Text über Wingeshausen hat Eberhard Bauer geschrieben.

Eine Besonderheit der Gemeinde ist jedoch die hohe Wertschätzung für die Musik. 2007 bekam die Kirche eine neue Orgel, zahlreiche Orgelpaten machten durch ihre Spenden diese musikalische Investition in die Zukunft möglich. Zu der feierlichen Übergabe des Instruments gab es gleichzeitig eine 50-seitige „Festschrift zur Einweihung der neuen Noeske-Orgel in Wingeshausen“. Sie enthält viele interessante Texte zum Thema, auch eine „Geschichte der Orgeln in Wingeshausen“. Darin wird festgehalten, dass die Wingeshäuser in ihrer Pfarrkirche bereits als dritte Wittgensteiner Kirchengemeinden eine Orgel hatten: „In Wingeshausen trafen ein musikalischer Pfarrer und eine reiche Kirchengemeinde zusammen. Auf diese Weise kam es zur ersten Orgel der Gemeinde.“ Die jüngste ist die fünfte Orgel in der Wingeshäuser Kirche. Neben Dieter Noeske aus Rotenburg/Fulda war es Orgelbaumeister Peter Kozeluh, der die neue Orgel fertigte, und damit zeichnete ein gebürtiger Wingeshäuser bei diesem Projekt verantwortlich.