Neuer Literaturpflaster-Termin im Abenteuerdorf

Prof. Dr. Carlos Collado Seidel spricht am 14. November über gelebte Vergangenheit und heutige Identitäten in der spanischen Nation

Schaut man auf die beliebten Männer-Mannschaftssportarten, dann macht Einigkeit spanische National-Teams stark: 2010 wurde man im Fußball Weltmeister, zwei Jahre vorher holten die Kicker die Europa-Meisterschaft, zwei Jahre später nochmal, im Handball landen die spanischen Männer bei den Europa-Meisterschaften seit 2016 beständig auf dem ersten oder zweiten Platz.

Doch diese Einheit überdeckt Brüche. Von 1960 bis 2008 starben in Spanien über 800 Menschen bei Anschlägen der baskischen Untergrund-Organisation ETA, die sich zunächst gegen den faschistischen Diktator Francisco Franco richtete, nach seinem Tod 1975 aber ihren Terror für eine Unabhängigkeit des Baskenlandes nicht einstellte. Das rechtswidrige Unabhängigkeits-Referendum vor fünf Jahren in Katalonien mit seinen anschließenden, massiven Protesten ist vielleicht noch besser in Erinnerung.

Auf dem Berleburger Literaturpflaster wirft deshalb Prof. Dr. Carlos Collado Seidel zunächst eine grundsätzliche Frage auf, um dann eine ganz aktuelle Standort-Bestimmung zu geben. Unter der Überschrift „Was ist Spanien? Nation, gelebte Vergangenheit und Identitäten in Spanien heute“ referiert der Fachmann aus dem Bereich „Neueste Geschichte“ an der Marburger Universität am Montag, 14. November, ab 19.30 im Abenteuerdorf Wittgenstein in Wemlighausen, Am Wernsbach 1, und liefert einen Einblick in ein historisch gewachsenes kompliziertes Miteinander.