Nicht nur Georg-Adolf Spies bekam Präsente

Auch die 140 Besucherinnen und Besucher wurden mit viel Musik beim Posaunen-Gottesdienst in Girkhausen reich beschenkt

Obwohl man noch früh im Advent war, gab es jetzt in der Girkhäuser Kirche für die 140 Besucherinnen und Besucher schon mal reichlich Geschenke, denn der traditionelle Posaunen-Gottesdienst im Advent ist hier eigentlich ein Posaunen-Konzert. Ganz oft begleitete der örtliche CVJM-Posaunenchor an diesem Abend die Gemeinde beim Gesang, darüberhinaus hatte Dirigent Georg-Adolf Spies mit seinem Blechbläser-Team aber auch zahlreiche Stücke vorbereitet, bei denen die Gemeinde gerne und andächtig lauschte.

In ihrer Predigt ging Christine Liedtke besonders auf eines der Lieder aus dem Gottesdienst ein: „Nun jauchzet, all Ihr Frommen“ mit seinem euphorisch-optimistischen Titel entstand während des verheerenden Dreißigjährigen Krieges, wie die Pfarrerin anschaulich ausführte. Und auch wenn die aktuellen Kriegszeiten überhaupt nicht mit den Geschehnissen des 17. Jahrhunderts vergleichbar sind, nahm Christine Liedtke die Zuhörenden ganz bewusst Schritt für Schritt und voller Trost mit zur sechsten Strophe des Liedes, die folgendermaßen beginnt: „Er wird nun bald erscheinen in seiner Herrlichkeit und all eu’r Klag‘ und Weinen verwandelt ganz in Freud‘.“

Rund zwei Stunden dauerte der Gottesdienst - und die Zeit verging mit viel Musik wie im Fluge. Bewegung hatte in dieser Zeit vor allem Einer: Georg-Adolf Spies. Denn er dirigierte an diesem Abend nicht nur wie seit 45 Jahren gewohnt dynamisch den Girkhäuser Posaunenchor, sondern musste zwischendurch auch mal zur Orgel am anderen Ende der Kirche, um den Gesang auch von hier aus musikalisch zu begleiten: Eigentlich ist der Girkhäuser ja der Organist der Kirchengemeinde. Und das mittlerweile seit 50 Jahren. Aus diesem Grund stand der 74-Jährige dann auch kurz ein bisschen mehr im Mittelpunkt als ihm eigentlich recht war. Die Frauenhilfe, die seine Ehefrau leitet und bei deren Nachmittagen Georg-Adolf Spies auch immer wieder musikalisch aktiv ist, sang ihm ein Dankes-Ständchen. Und bevor Klaus Saßmannshausen als Presbyteriums-Vorsitzender ein Geschenk überreichte, dankte Ruth Bald stellvertretend fürs gemeindliche Leitungsgremium: „Im Namen unserer Kirchengemeinde und unserer treuen Kirchgänger gratulieren wir Dir von ganzem Herzen zu Deinem 50-jährigen Jubiläum als Organist. Du hast über all die lange Zeit so viel Liebe und Zeit in die Kirchenmusik einschließlich des Posaunenchores gesteckt, welch ein Schatz für uns.“

Wobei die 50 Jahre zwar auf dem Papier richtig sind, Georg-Adolf Spies die Orgel aber schon als Kind im Kindergottesdienst gespielt hatte. Denn sein Vater Georg war sein Vorgänger im Amt, er war von 1932 bis 1972 Organist der Girkhäuser Kirchengemeinde. Neben der Orgel hat Georg-Adolf Spies früher auch Flügelhorn gespielt. Für den stimmungsvollen Abschluss eines wunderbaren Konzert-Gottesdienstes griff der Posaunenchor mit seinem Leiter in der Zugabe allerdings auf ein ganz anderes Instrument zurück: Sie entließen die Besucherinnen und Besucher mit dem „Little Drummer Boy“ in den Advent.