Kurzer Blick in die Geschichte


Berleburg wurde 1258 erstmals urkundlich erwähnt. 599 Jahre später wurde 1857 der Grundstein für die heutige Stadtkirche gelegt.

Ganz viele spannende Details über weitere belegte und existierende sakrale Gebäude und Orte in Berleburg selbst kann man in dem von Johannes Burkardt, Andreas Kroh und Ulf Lückel herausgegebenen Buch „Die Kirchen des Kirchenkreises Wittgenstein in Wort und Bild“ finden. Den Text über Bad Berleburg hat Johannes Burkardt geschrieben, genau wie den zweiten über Schüllar und Wemlighausen, die zur Berleburger Kirchengemeinde dazugehören.

Der Arnsberger Baurat Buchholz hatte die heutige Berleburger Kirche im preußischen Klassizismus konzipiert. Änderungen am Konzept gab es auf Initiative des Berliner Oberbaurats Stüler und von König Friedrich Wilhelm IV. Reformiert nüchtern war die Ausstattung stets, der düstere Wandanstrich verschwand indes in den 1940er Jahren fast aus der ganzen Kirche, allein in der Fürstenloge ist er noch zu sehen. 1971 wurde die Kirche grundlegend erneuert. Dabei wurden auch Abendmahlstisch, Taufbecken und Fenster durch den bekannten Wittgensteiner Künstler Wolfgang Kreutter neugestaltet.

Obwohl es schon lange zuvor Belege für christliches Leben in Schüllar und Wemlighausen gab, wurde erst Ende des 19. Jahrhunderts hier eine Kapellengemeinde als Teil der Kirchengemeinde Berleburg gegründet. 1907 wurde eine neue Odebornskirche eingeweiht - nicht zu verwechseln mit der alten, die Jahrhunderte zuvor gebaut wurde und an die heute noch ein Gedenkstein unterhalb des Berleburger Krankenhauses erinnert.

Bei der Einweihung war die fürstliche Familie vor Ort, diverse Ausstattungstücke wurden von ihr gestiftet: der Altar, das Taufbecken und die Fenster. Auf einem Fenster finden sich neben dem Namen des Stifters auch das Wappen der Familie zu Sayn-Wittgenstein und der Sinnspruch von Ludwig, dem Älteren, der 1532 auf dem Schloss Wittgenstein geboren wurde. Der Graf hatte in Leuven, Paris und Orléans studiert und Malta genauso wie Rom und England bereist. Sein Leitspruch steht auf Lateinisch am oberen Bogens des Fensters: Simulatum nullum diuturnum. Auf Deutsch: Was vorgetäuscht ist, wird keinen Bestand haben.