Kurzer Blick in die Geschichte


Im oberen Odeborntal liegt Girkhausen. 1220 zum ersten Mal als „Gerharttinkusin“ erwähnt, ist der Ort aber wohl erheblich älter.

Auf die erste Hälfte des 13. Jahrhunderts wird der Baubeginn der Kirche taxiert. Dass der mächtige Turm heute etwas abseits der Kirche steht, hat mit dem Jahr 1680 zu tun. Damals stürzte der Mittelteil des Schiffs zwischen Kirchenturm und übrigem Kirchengebäude ein und wurde nicht wieder aufgebaut. Solch eine große Kirche in jener Zeit, das hatte auch mit Girkhausens Rolle als mittelalterlichem Wallfahrtsort zu tun. So gibt es einen Bericht über eine Schlägerei bei einer Wallfahrt im Jahr 1521. Besonders verehrt wurde damals ein angeblich wundertätiges Gnadenbild der Mutter Gottes, das während der Reformation verschwand. Außerdem gab es einen 1325 von Papst Johannes XXII. ausgestellten Ablassbrief, der der Girkhäuser Marienkirche das Recht gab, einen 40-tägigen Ablass zu gewähren. Auch das endete mit Einführung der Reformation in Wittgenstein. Eine Besonderheit hängt noch im Turm der Kirche, Girkhausen besitzt nämlich die älteste Glocke im Kirchenkreis Wittgenstein.

Noch viel mehr kann man über die Kirche und deren Geschichte in dem von Johannes Burkardt, Andreas Kroh und Ulf Lückel herausgegebenen Buch „Die Kirchen des Kirchenkreises Wittgenstein in Wort und Bild“ finden, den Text über Girkhausen hat mit Ulf Lückel ein echter Girkhäuser geschrieben.